Möhrenanbau - Verband der Gartenfreunde Schönebeck und Umgebung e.V.

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Möhrenanbau

Thema Garten > Fachberatung > Gemüseanbau
Mohrrüben anbauen

Eigene Erfahrungen zu einigen Gemüsesorten und Karotten
Tipp's zum BIO-Möhrenanbau
In der kalten Jahreszeit ist die Zeit günstig für die Planung der Gartenarbeiten. Hinweise, Tipps und Ratschläge es gibt eigentlich genug und da komme nun auch noch ich mit meinen Empfehlungen. So soll die Fruchtfolge (Vor- Zwischen- und Nachfrucht), die Mischkultur (Wer kann mit wem?), handelt es sich um Kalt- oder Lichtkeimer und der Bedarf (Stark- Mittel- oder Schwachzehrer) beachtet werden. Und eigentlich geht es doch auch ohne diese aufwendigen und oft sich widersprechenden Überlegungen. Zum Beispiel wird der Gemischtanbau Möhren und Zwiebeln empfohlen. So wird die Zwiebel- bzw. Möhrenfliege gegensätzlich vergrämt. Stimmt! Aber, im Herbst benötigen die Möhren Wasser und die Zwiebeln Trockenheit (da sie sonst faulen). Was nun?
Meine Empfehlung: Wir mischen nicht die Saatzwiebel mit der Möhre, sondern verwenden Steckzwiebeln. Diese werden aller 40 cm in der Reihe als Reihenkennung gesetzt und nach dem Auflaufen der Möhren bei Bedarf als frisches Lauch in der Küche verwendet.
Beginnen wir aber doch besser mit dem Anfang. Möhren- oder Karotten-beete grabe ich bereits im Herbst mit gut verrottetem Kompost und lasse die Fläche als Winterland nicht geharkt liegen.  Im zeitigen Frühjahr (02/03) lockere ich den Boden nur auf, so bleibt die Feuchtigkeit im Boden und mit einem Rundholz (Stiel) ziehe ich im Abstand von 30 cm Reihen. Die Tiefe wähle ich in Abhängigkeit  der Jahreszeit und Bodenqualität. Im Frühjahr und festem Boden (Lehm) wähle  1/1,5  mm, im Sommer und leichtem Boden (sandig) kann die Saattiefe 3 mm betragen. Das Rundholz (der Harkenstiel) garantiert eine fast gleichmäßige Tiefe und das ist für das einheitliche Auflaufen der Saat wichtig. Ah Propo Auflaufen! Meine Erfahrung, wenn das Beet einheitlich eingesät und die Reihen durch Steckzwiebeln am Anfang, am Ende und aller 40 cm in der Reihe  gekennzeichnet sind, gebe ich eine gute Handvoll Dillsamen breitwürfig über die gesamte Fläche und drücke die Saat nur mit dem Harkenrücken leicht an. Der Dill erhöht die Keimfähigkeit und hat keine Nebenwirkung. Und Dill wird immer und überall gebraucht. Als Reihenkennung können auch Radieschen, Spinat oder andere schnell auflaufende Kulturen Verwendung finden. Graben kann man selbstverständlich auch im Frühjahr. Wichtig ist bei Tiefwurzlern eine tiefgründige Lockerung.
Und genauso wichtig und nicht ganz leicht,  ist das Säen. Saatbänder lösen das Problem optimal. Ein Saat/Sandgemisch führt auch zum Ziel. Ich verwende eine Sämaschine.  Egal wie gut man auch gesät hat, es laufen zu viele Pflänzchen auf.  Deshalb entferne ich bei einer Höhe von ca. 5 cm alle erkennbaren überschüssigen Sämlinge. Belasse aber immer noch mehr als in der Reihe benötigt werden. Später werden bei Bedarf die zu eng stehenden Möhren verzogen, aber diese finden in der Küche bereits Verwendung.
Eine vertretbare Möhrenernte erreiche ich beim Belassen von ca. 40 Pflanzen pro lfd.  Meter. Die Möhre ist ein Mittelzehrer. Das bedeutet, der eingearbeitete Kompost reicht als Startdünger aus. Nach sechs Wochen kann mit Hornspäne oder –mehl etwas nachgeholfen werden.
Möhren gehören in die Gruppe der Doldenblütler, so wie auch Pastinaken, Petersilie, Sellerie oder Fenchel. Diese Kulturen vertragen sich nicht, man spricht von schlechten Nachbarn. Besser hingegen sind Erbsen oder Radieschen, aber auch Schnittlauch. Rosmarien ist auch ein guter Nachbar und vertreibt zudem noch die Möhrenfliege. Knoblauch, Rettiche, aber auch Tomaten vertragen sich mit Möhren gut.
Und da gibt es zu guter Letzt noch die Kulturfolge. Frühmöhren  im 02/03 gesät, werden Ende 06/07 geerntet und das Beet wird frei für andere Kulturen. Bohnen z.B.  Auf einer anderen Fläche gedeihen frühe Kohlrabi bis Mitte/Ende Juni. Diese Fläche kann für den Anbau von Spätmöhren (Ernte im Oktober) genutzt werden.
Ein namhafter Moderator endet mit dem Satz „Lassen Sie sich nichts erzählen, probieren sie es selbst. Dem schließe ich mich an.

Siegfried Kliematz, Verbandsfachberater


Letzte Aktualisierung am

06.03.2024

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