Aktuelles 2023
Aktuelles
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Anlass
100 Jahre Gartenverband
Event in der Köthener Str.4
Denn, so wusste Karin Peine, Geschäftsführerin und 1. Vorsitzende, zu berichten, 1923 wurde unter Führung von Otto Feseler der Verband der Kleingarten- und Vereine des Kreises Calbe e.V. des Reichsbundes der Kleingartenvereine Deutschlands gegründet. Calbe war zu dieser Zeit unsere Kreisstadt.
Zeitgleich am 14.Januar 1923 werden in Frohse die „Frohser Gärten” gegründet und so auch wir, der Verband der Gartenfreunde Schönebeck und Umgebung e.V. Heute werden wir somit 100.
Jetzt kam eine herzerfrischende Kultureinlage. Tänzerinnen und Tänzer der Kindertanzgruppe „Magdeburger Tanzsportclub Grün Rot” e.V. platzen vor Drang, zu zeigen was sie können. Und sie überzeugten uns Alle. Da konnte selbst ein Patzer zu keinem Abbruch führen. Die Besucher waren begeistert und geizten mit herzlichem Applaus nicht. Wünschenswert, sie mögen die Kleingärtner von Morgen sein.
Unser Oberbürgermeister, Bert Knoblauch, erinnerte in seiner Rede an die Höhepunkte, dem Abschluss der Kleingartenentwicklungskonzeption Schönebeck, kurz KEKS, aus dem Jahr 2010 sowie an die Ergebnisse der Wettbewerbstätigkeiten. 1. und 3. Platz im Landeswettbewerb und Bronze im Bundeswettbewerb. Sein Wunsch, weiter so!
Die Vertreterin der Stadt Calbe, Frau Isabel Jaekel schloss sich den Worten an und überbrachte die Glückwünsche des Bürgermeisters, Swen Hause.
Das Präsidiumsmitglied des Landesverbandes der Gartenfreunde Sachsen-Anhalts und Chef des Regionalverbandes Bernburg überbrachte Grüße und schloss sich den Worten seiner Vorredner an.
Die musikalische Begleitung übernahm Manfred Petri. Er brachte Teilnehmer der Musikschule mit und so begeisterten sie das Publikum.
Karin Peine zitierte zum Schluss die Schriftstellerin Thea Dorn
„Niemand sollte herablassend lächeln,
wenn er das nächste Mal an einer Kleingartenanlage vorbei spaziert.
Wo sonst kann man auf so kleinem Raum,
Kultur, Natur, Ordnung und Trieb,
Freiheit und Zwang,
Gesundheit und Wahnsinn,
Vereinsmeierei und Hobby-Lenne
Miteinander ringen sehen.”
Wie wahr?
Nachdem nunmehr die Kinder erneut ihr Können unter Beweis stellten und dafür wohlverdienten Applaus kassierten übernahm die Chefin nochmals das Wort und zeichnete langjährige Vorsitzende für ihre Tätigkeit aus.
Sie begründete diese Entscheidung damit, wenige Gartenfreunde schlagen ihren Vorstand zur Auszeichnung vor, deshalb übernimmt, dass dieses Mal der Verbandsvorstand. Der Applaus aller Anwesenden bestätigte die Richtigkeit dieser Entscheidung.
Ursula Hanemann - Vorstandsvorsitzende im KGV "Am Gänsewinkel" seit 21 Jahren
Kurt Vaupel - Vorstandsvorsitzender im KGV "Grüne Aue" Calbe seit 23 Jahren
Manfred Peters - Vorstandsvorsitzender im KGV "Otto Kresse" seit 26 Jahren
Rüdiger Kohlfärber - Vorstandsvorsitzender im KGV "Elbaue" Glinde seit 32 Jahren
Klaus Netzband - Vorstandsvorsitzender im KGV "Flora" seit 35 Jahren
Jürgen Dibowski - Vorstandsvorsitzender im KGV "Gute Hoffnung" seit 40 Jahren
Herbert Braumann - Vorstandsvorsitzender im KGV "Frohsina" seit 41 Jahren
Siegfried Kliematz - Vorstandsvorsitzender im KGV "Clausthal" seit 44 Jahren
Analog fragte sich der Vorstand, wäre es besser viel Geld in die Feier zu investieren oder akzeptieren die Mitglieder die Sparsamkeitsvariante?
Geld ist immer und überall knapp, also wurde insgesamt selbst Hand angelegt, das vorhandene Arial poliert, Brötchen selbst belegt und die Gäste bedient.
Alles in allem, das Wetter spielt auch mit, wurde es eine gelungene Veranstaltung, die unsere Chronik bereichern wird.
Siegfried Kliematz, Vorstandsmitglied
02.9.2023
Ein Verein feiert in diesem Jahr 100-jähriges Bestehen
Sie werden denken, 100 Jahre Gartenverein, was soll´s, es gibt Anlagen, die sind doch älter. Stimmt. Doch wir reden hier von einem Gartenverein der zu den wenigen in unserer Stadt Schönebeck zählt, der eine volle Vergabe von Kleingärten vorweisen kann. „Einigkeit II” ist eine schöne Anlage, in der alle 65 Gärten vergeben sind. Sie hat einen entscheidenden Vorteil. Sie liegt mitten in der Stadt.
1923 wurde die Gartenanlage auf einem kleinen Ackergrundstück der Kirche gegründet. Der erste Gang der Anlage hieß daher auch „Pastor´s Gang”. Doch es stellte sich schnell heraus, der Platz reicht nicht aus. Deshalb steuerte die Stadt noch ein weiteres Stück Acker dazu. Der Bedarf an eigener Scholle war groß, war man doch gezwungen, nach getaner Arbeit etwas mehr zu tun. Nicht nur die verschiedene körperliche Arbeit im Garten war gut für das allgemeine Wohlbefinden, sondern auch die Ernte an Obst und Gemüse aus dem eigenen Anbau. Aus den Gründerjahren ist leider nicht mehr viel zu erfahren, war es doch wichtiger, den Garten zu bewirtschaften, als der Bürokratie zu dienen. Bekannt ist, dass Frau Schreiber, die leider vor einigen Jahren verstarb, zu den Gründungsmitgliedern gehörte.
In den vielen Jahren haben die Kleingärtner ihren Verein in Eigeninitiative verbessert. Es wurden Strom- und Wasserleitungen verlegt. Auch ein Vereinshaus haben sie sich geschaffen.
Schon an dem Namen „Einigkeit II” zeigt sich, dass es auch eine „Einigkeit I” geben muss. Mit der Wende wurde die Anlage „Einigkeit” in drei kleinere Anlagen geteilt.
Die Gartenfreunde der „Einigkeit II” wollten ihren besonderen Tag auch gebührend feiern. Viele fleißige Helfer bereiteten alles vor. Es sollte ein ganz besonderes Fest werden. Nach dem der Vereinsvorsitzende Jens Gommert die Gartenfreunde der Anlage und die anwesenden Gäste begrüßt hatte, überreichte Frau Stitzing, als Mitglied im Vorstand des Verbandes eine Urkunde zum 100 –jährigen Jubiläum. Gleichzeitig sollte auch die Gartenfreundin Eva Schmidt, seit 1968 aktives Vereinsmitglied, mit einer Urkunde und Ehrennadel ausgezeichnet werden. Da Frau Schmidt im Urlaub war, nahm der Vorsitzende diese Ehrung entgegen.
Dann kam das, worauf die kleinsten Gartenfreunde schon gewartet hatten. Spiel und Spaß mit Manni, Sackhüpfen, Eierlaufen, Ballwerfen. Die Kinder und auch die Eltern und Großeltern waren voller Begeisterung bei der Sache. Es wurde ein toller Nachmittag. Daran schloß sich ein Abendessen an und der DJ „Philip” sorgte für gemütliche Atmosphäre. Dieser Tag sollte im Gemeinschaftsleben etwas Besonderes sein, und das wurde er auch. Insider haben verraten, dass diese Feier erst am nächsten Morgen gegen 3.30 Uhr ihr Ende fand.

Jedes Jahr fahren interessierte Kleingärterinnen und Kleingärtner mit dem Bus zu einer Bundes- bzw. Landesgartenschau. In diesem Jahr plant der Verband der Gartenfreunde Schönebeck und Umgebung e.V. eine Ein –Tagesfahrt zur Landesgartenschau nach Höxter an der Weser in Nordrhein-Westfalen.
An einem Mittwoch, am 20.09.2023 um 6.30 Uhr geht es in Schönebeck von mehreren Haltestellen aus los nach Höxter.
Der Bus fährt
um 6.30 Uhr von der W.-Hellge-Str. 259, (SWB)
um 6.40 Uhr vom Einkaufszentrum Schillerstr.
um 6.50 Uhr von der Friedrichstr. (Magdalenenhof)
Mitfahren können alle Interessierten, ungeachtet der Mitgliedschaft in einem Gartenverein. Interessenten mögen sich in der Geschäftsstelle zu den Sprechzeiten oder per Telefon 03928 840108 erkundigen bzw. auch buchen.
Für die Fahrt mit dem Bus und einem freundlichen Busfahrer sowie die Tageskarte für die LAGA sind pro Person 50,00 Euro zu bezahlen.
Ab dem 11.05.2023 kann reserviert werden. Sie erhalten dazu die Zahlungsmodalitäten. Ihre Reise ist gesichert sobald wir Ihre Zahlung auf unserem Konto verbuchen können. Der späteste Zahlungstermin ist der 20. August 2023. Für später eingehende Meldungen ist der volle Eintrittspreis zu bezahlen, vorausgesetzt es gibt noch freie Plätze im Bus. Es wäre ratsam, sich schnell zu entscheiden.

Seit 2017 führt der Verband der Gartenfreunde Schönebeck und Umgebung e.V. auf dem Gelände der Geschäftsstelle in der Köthener Straße 4 Pflanzentauschbörsen durch. Eine nunmehr bereits bekannt und beliebte Adresse. Erkennbar nutzen von Jahr zu Jahr immer mehr Gartenfreunde das Angebot des Gartenverbandes. Und die Besucher kommen nicht nur aus Schönebeck, sondern auch aus Magdeburg, Staßfurt sowie aus dem Umfeld. Viele Gespräche machen deutlich, diese Idee findet Anklang.
Es geht zwar vordergründig ums Tauschen, aber auch um Fachsimpelei.
So werden auch Telefonnummern getauscht und Termine in den jeweiligen Gärten vereinbart. Für die Organisatoren eine sehr schöne Entwicklung.
Analog wird die Möglichkeit des Besuches des verbandseigenen Labors immer öfter genutzt und auch hier werden viele Gespräche zur Boden- bzw. Wasseranalyse geführt. Dabei wurde deutlich, dass viele Gartenfreunde gar nicht wissen, was unser Labor alles kann. Wir hoffen nunmehr auf eine höhere monatliche Probendichte.
Die 6. Pflanzentauschbörse ist somit abgeschlossen und die Auswertung
zeigt uns, wir sind auf dem richtigen Weg. Für die Interessenten hier schon einmal ein Termin zum Vormerken. Am Samstag, 30.September 2023 kann wieder nach Herzenslust getauscht, diskutiert oder auch nur sich informiert werden. Sie sind herzlich eingeladen!
Siegfried Kliematz, Vorstandsmitglied
11.05.2023

Entnahmeverbot von Wasser aus einem Brunnen in der Zeit von 08.00 Uhr bis 18.00 Uhr
Mit Schreiben vom 31.03.2023 vom Dezernat Natur und Umwelt Aschersleben wurden wir schriftlich darüber informiert, dass das Schreiben vom 21.06.2022 zum Wasserentnahmeverbot aus Brunnen nicht aufgehoben ist und somit weiterhin die Entnahme von Wasser aus einem Brunnen nur in der Zeit von 18.00 Uhr bis 08.00 Uhr erlaubt ist.
Siegfried Kliematz, Vorstandsmitglied
06.04.2023

Aktueller Stand der Gestellung kostenloser Container per 06.04.2023
Die vom Verwaltungsgericht Magdeburg geforderte Trennung, pflichtiger und freiwilliger Entsorgungsleistungen führt dazu, dass Container nicht mehr kostenfrei angeboten werden dürfen.
Nähere Auskünfte in der Geschäftsstelle währen der Öffnungszeiten.
Kurzfassung:
ALT | NEU | |
Je 10
besetzter Parzellen | 49,80
€ p.a. | 30,60
€ p.a. |
Container,
kostenfrei | 2 | keine |
Neu 7 m³ Container für Grünschnitt | - | 2 p.a. |
7 m³ oder 10 m³ Container Gestellung | - | 85,00 €/Gestellung |
Entsorgung Grün Gut | - | 63,00 €/t |
Entsorgung Siedlerabfälle | - | 126,00 €/t |
Siegfried Kliematz, Vorstandsmitglied
06.04.2023

Infos zur Mitgliederversammlung 2023
Am 25.03.2023 fand die Mitgliederversammlung des Verbandes mit den Vorsitzenden der Gartenvereine statt. Schwerpunkt der Versammlung war die angespannte finanzielle Lage des Verbandes. Um auch zukünftig die Aufgaben des Verbandes erfüllen zu können, sieht der geschäftsführende Vorstand keine andere Möglichkeit als den Mitgliedsbeitrag ab dem Jahr 2024 von 16,90 Euro auf 24 Euro anzuheben. Das führte zu einer heftigen Diskussion mit den Vorsitzenden der Vereine. Ständig steigende Kosten machen dem Kleingärtner zur Zeit das Leben schwer. Schlussendlich stimmten die Vereinsvorsitzenden zähneknirschend dem Vorschlag zu, soll der Verband auch weiterhin seine Aufgaben erfüllen können.
Des Weiteren ging es um die Schulung von Vereinsvorsitzenden und deren Stellvertreter zum Thema Kündigungen. Hierfür werden Schulungstermine angeboten.
Besprochen wurde auch wie der Gartenverband sein 100-jähriges Bestehen begehen und an der 800-Jahrfeier von Schönebeck teilnehmen sollte. Bekanntgegeben wurde, dass es zum 100-jähriges Bestehen auch eine Aktion mit der Volksstimme geben soll, um das Kleingartenwesen in der Öffentlichkeit weiter zu präsentieren.
Auch gibt es in diesem Jahr wieder eine Ausgabe der Pflanzentauschbörse verbunden mit dem "Tag der offenen Labor-Tür". Hier können Interessierte ihr Brunnenwasser oder Gartenboden analysieren lassen und Pflanzen tauschen.
In diesem Jahr wird es auch wieder eine Studienfahrt geben, allerdings muss auch hier der Verband auf Grund der finanziellen Lage, seine Beteiligungskosten zurückfahren.
Fragen und Probleme zum Thema Abwasser und Mülltonnen, die sich auf der Versammlung stellten, wurden ausgiebig diskutiert.
Der Verband bietet für Fachberater und andere interessierte Gartenfreunde am 22.04.2023 ein Seminar zum Thema "Pflanzenschutz in Theorie und Praxis" an.
Immer wieder gibt es Gartenfreunde die sich durch ihr Engagement im Kleingartenwesen verdient machen. So wurden auch in diesem Jahr Gartenfreunde ausgezeichnet.
Mit dem Verbandsapfel:
- Jens Gommert - Vorsitzender KGV „Einigkeit”
- Manfred Wittnebel - Stellv. KGV „Waldesruh”
Mit der Ehrennadel in Bronze:
- Wolfgand Kapp - Vorsitzender KGV „Einigkeit I”
- Bernd Kausmann - Vorsitzender KGV „Freundschaft” Calbe
- Siegfried Gamlin - Vorsitzender KGV „Kleingärtner” Brumby
Mit der Ehrennadel in Silber:
- Andreas Walter - Vorsitzender KGV „Das Brückfeld”
- Lothar Schlünz - Vorsitzender KGV „Grüne Hoffnung III”
- Peter Eggert - Vorsitzender KGV „ Seeblick”
Tag des Regenwurms
So gibt es den „Tag des Regenwurms”
Wir Kleingärtner lieben Regenwürmer. Durch Fermente spalten sie ihre Nahrung Pflanzenreste auf und verdauen diese mit Erde. Die Ausscheidungen sind ein hervorragender Dünger – Wurmhumus genannt.
Hier noch ein kleines Gedicht, ihm zu Ehren
Der Regenwurm

Der Regenwurm liegt auf der Straße
Und schluckt verzweifelt Autogase;
Und während er sich fast vergiftet,
ein Mensch noch größres Unheil stiftet,
weil er mit unbedachtem Schritt
dem Würmlein auf sein Haupte tritt.
Der Mensch kann das, denn er hat Beine,
der arme Regenwurm hat keine;
denn schließlich ist es ja sein Brauch
zu winden sich auf seinem Bauch.
Und noch eins zum Schluss:
Es röchelt ein Regenwurm,
als man ihn traf im Regensturm.
„Was weiß der Mensch von seinem Segen
sich auf zwei Beinen zu bewegen.
Siegfried Kliematz, Verbandsfachberater
09.02.2023

2023 – was erwartet uns im Kleingartenwesen
Diese Frage kann ich nicht beantworten. Deshalb versuche ich es mit einer vagen Umschreibung.
Wir im Kleingartenwesen in Sachsen-Anhalt brauchen zum Überleben Menschen mit Interesse an der Natur, an einem Garten. Uns ist bekannt, nicht überall in Deutschland fehlen Interessenten, oft, viel zu oft fehlen zu verpachtende Gärten. Genau darum werden keine Entscheidungen getroffen, die einen geordneten Rückbau nicht mehr vermittelbarer Parzellen finanzieren. Uns wird nicht geholfen, unser Problem ist nicht deutschlandweit. Warten wir also nicht mehr auf Hilfe vom Staat. Sie wird nicht kommen.
Es wird auch nicht bestritten, in Deutschland werden die Deutschen weniger. Man rechnet mit einem Absenken von ca. 20 % oder aus 82 Mio. werden ca. 6o Mio. und die Menschen werden älter, aber auch klüger. Die Interessen ändern sich. Die Natur, die körperliche Arbeit weicht dem gezielten Sport bzw. der Kunst. Statt Gartenarbeit wird mehr Golf als Ausgleich genutzt und das Erlernen von Sprachen oder der Besuch von Konzerten verhindern die Langeweile.
Dörfer veröden und Städte platzen aus allen Nähten. Die höhere Intelligenz verspricht ein Leben in Luxus. Wer Geld hat, kann alles in bester Qualität kaufen. Der Garten ist als Selbstversorger out. Leider.
Die Interessen werden sich wandeln. Menschen werden in ferne Länder reisen, ernähren sich gesünder, bewusster. Werden älter.
Unsere Aufgabe wird die Aufklärung sein. Der Garten ist nicht die Ursache für eine intensive körperliche Belastung. Den Stress machen wir. Und genau das muss nicht sein. Gartenarbeit soll Spaß machen.
Und der Spaß kommt mit dem Erfolg. Wir haben alle Voraussetzungen bzw. können diese schaffen, die den Erfolg im Garten garantieren. Der Fachhandel bietet zur Arbeitserleichterung Saatbänder an. Aber auch pillierte Samenkörner mit Keimgarantie. Pflanzen in den unterschiedlichsten Qualitäten und Zusammenstellungen erleichtern die Arbeit. Gartenarbeit muss kein Alptraum verursachen, sie soll als Hobby Freude bereiten. Vielleicht auch Neugier wecken. Neues ausprobieren und die Erfahrungen mit anderen Interessierten austauschen.
Der Garten darf uns nicht zu Sklaven, sondern zu glücklichen Menschen machen. Zu Glücklichen und Gesunden.
In Sachsen-Anhalt haben wir viel zu viele Gärten. Manchmal auch viel zu große Parzellen. Hier ist der Landesverband und die Verbände gefragt. Es müssen Möglichkeiten zur Umwidmung gefunden werden. Unsere Kleingartenentwicklungskonzeption (KEKS) ist ein Schritt in diese Richtung. Reicht aber nicht aus bzw. ist die Umsetzung schleppend.
Wir wissen, das Problem ist hausgemacht. Der Bedarf an Kleingärten war zwischen 1950 und 1989 enorm und wir haben versucht durch Schaffung neuer Vereine die Wünsche zu erfüllen. Genau das macht uns heute das Leben schwer.
Der Versuch, Berliner anzuwerben, scheitert am Bundekleingartengesetz. Ein Dauerwohnen im Garten ist verboten. Obgleich es praktiziert wird, so wird es als „gelegentliches Übernachten” erlaubt. Ein Erholungsgarten ist so bearbeitbar, ein aktiver Gemüsegarten nicht.
Die immer wieder empfohlene Integration ist analog auch begrenzt. So sind meine Erfahrungen 30 % sind die Schmerzgrenze. Sprachbarrieren kosten viel Zeit und Nerven.
Sicherlich werden wir 2023 alle Möglichkeiten nutzen und uns austauschen um voneinander zu lernen. Und wir werden auch in Schönebeck jede Gelegenheit nutzen, um Gärten vom Markt zu nehmen.
Unser Ziel aus 2010 bis 2030 1000 Gärten vom Markt zu nehmen wurde bis zum 31.12.2022 mit 50 % gleich 500 Gärten erreicht. Jetzt wird es aber immer schwieriger und neue Ideen sind gefragt.
2023 wird mit Sicherheit nicht leichter. Zu schaffen ist das nur gemeinsam. Störend ist in dem Zusammenhang der Nachbarschaftsstreit. Gerichte werden bemüht. Anwaltskosten und Gerichtsgebühren sind zu zahlen. Und die Kosten für den Garten steigen auch ohnehin. Die steigenden Kosten können nur durch einen produktiven Obst- und Gemüsegarten ausgeglichen werden. Auch hier ist die Gemeinschaft gefragt. Der Ausbau der Pflanzentauschbörse wäre wünschenswert.
Ausbaufähig ist aus meiner Sicht für uns als Verband Schönebeck auch der Wettbewerb. 2000 bzw. 2002 nahmen wir am Bundeswettbewerb und 2006 am Landeswettbewerb teil. Nach einer längeren Pause belegten wir im Landeswettbewerb den 1. und im Bundeswettbewerb holten wir eine Medaille in Bronze. Ein so tolles Ergebnis. Jetzt heißt es nur noch dranbleiben und weitermachen.
Ein letzter Schwerpunkt, den ich ansprechen muss, ist die Finanzierung. Wir kennen die Ursachen. Durch eine zwar abgeflachte aber immer noch anhaltende Abwanderung der Bevölkerung fehlen uns Interessenten bzw. Mitglieder. Und somit Beiträge oder Einnahmen. Die Folge, Anpassung der Mitgliedsbeiträge. Vom Bundesverband, vom Landesverband, vom Verband und vom Verein,
Eine zweite Ursache ist Überalterung. So geben jährlich mehr Kleingärtner den Garten ab, als junge bzw. andere Interessenten nachkommen. Neben dieser Entwicklung ist zusätzlich ein sinkendes Interesse an ehrenamtlicher Vereinsarbeit feststellbar. So fehlen in allen Vorständen der Vereine aber auch im Verband Mitstreiter. Gründe dafür sind steigende bürokratische Aufwände sowie zunehmende Rechtsstreitigkeiten. Ob die angebotene Umwandlung der Verbände in Dienstleister, die diese Aufgaben gegen Entgelt den Vereinen anbieten sollen, eine Lösung ist, bleibt abzuwarten. Diese Variante verursacht Kosten und ob diese auf die Schultern der Kleingärtner umverteilbar sind, ist offen
Trotz oder gerade wegen der aufgezeigten Schwierigkeiten wollen und müssen wir noch enger zusammenrücken und gemeinsam alle anstehenden Aufgaben meistern. Nur gemeinsam sind wir stark. Es gibt viel zu tun, packen wir es an.
Siegfried Kliematz, Vorstandsmitglied
01.01.2023