Dicke Bohnen anbauen
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Erfahrungen mit dicken Bohnen (Vicia faba)
Seit vielen Jahren baue ich auf ca. 4 m² Dicke Bohnen in meinem Kleingarten an. Einmal weil diese Kultur durch seine Wurzelbildung den Boden tiefgründig lockert und durch die Bildung von Knöllchenbakterien Stickstoff bildet und im Boden einlagert.
Zum anderen schmecken Dicke Bohnen gut und sind vielseitig verwendbar. Ein dritter Vorteil ist die Verwendung der geernteten Bohnen als Saatgut im nächsten Jahr. Die u.U. kleinen Löcher im Bohnenkorn stammen von einem kleinen Rüsseltier und stören keineswegs. Die Körner für 24 Stunden im Wasser lagern und kein Rüsseltiere ist mehr in der Bohne.
Übrigens sind Dicke Bohnen gar keine Bohnen. Sie gehören in die Gattung der Wicken, also zu den Schmetterlingsblütlern. Somit sind sie im Gegensatz zur Gartenbohne (Gattung Phaseolus) frosthart.
Minus 5 Grad halten sie locker aus. Mein Aussaattermin ist somit der 28.Februar. So vermeide ich auch die Ausbreitung der schwarzen Bohnenlaus. Bei dennoch geringem Befall durch die schwarze Bohnenlaus, werden die befallenen Köpfe einfach entfernt. Der Bohne tut es nichts, sie wächst ohne Schaden zu nehmen weiter.
Im römischen Reich war die Dicke Bohne das „Armeleuteessen”. Ihre Heimat ist der Mittelmeerraum sowie Zentral- und Südwestasien. In Deutschland ist die Kultur vordergründig im Norden und im Westen bekannt. Ich selbst habe sie aus Polen mitgebracht und ziehe Jahr für Jahr meine eigenen Bohnen.
Bei dem Aussaattermin 28.02. kann ich die ersten Hülsen Anfang Mai bis in den Juni hinein ernten. Bedingt durch den geringen Kaloriengehalt
(65 kcal/100g) eignen sich diese Art hervorragend als Diätkost. Darüber hinaus haben sie unter anderem hohe Calcium, Kalium und Magnesium Werte sowie einen hohen Anteil an Ballaststoffen.
Dicke Bohnen lege ich in einem Reihenabstand von 30 cm aller 10 cm in der Reihe je Pflanzloch 3 bis 4 Körner. Als Startdünger verwende ich reife Komposterde. Bei Trockenheit sind ausreichend Wassergabe unerlässlich.
Weitere Namen sind:
Puffbohne, Saubohne, Schweinsbohne, Pferdebohne, Ackerbohne, Feldbohne
Haupterzeuger weltweit soll China sein.
Siegfried Kliematz, Verbandsfachberater