Kartoffelanbau - Verband der Gartenfreunde Schönebeck und Umgebung e.V.

~ Meine grüne Lunge ~
Suche

Verband der Gartenfreunde Schönebeck & Umgebung

Verband der Gartenfreunde Schönebeck & Umgebung

Verband Gartenfreunde Schönebeck & Umgebung

Verband der Gartenfreunde Schönebeck & Umgebung

Direkt zum Seiteninhalt

Kartoffelanbau

Thema Garten > Fachberatung > Gemüseanbau

Kartoffelanbau im Kleingarten
-  kontrovers diskutiert -




Inwieweit Kartoffeln im Kleingarten angebaut werden sollten oder nicht, wird kontrovers diskutiert und sollte von jedem Kleingärtner selbst entschieden werden. Wir, die Fachkommission, raten nur zum Anbau von sehr frühen und frühen Kartoffelsorten im Kleingarten. Speisekartoffeln für die Einkellerung  sollten besser kommerziell produziert werden.
In Deutschland sind zurzeit (2012) 205 Sorten durch das Bundessortenamt zugelassen. Davon sind 143 Speisekartoffelsorten anerkannt. Diese gliedern sich in vier  Reifegruppen und drei Kochtypen.

Sortenwahl
Sehr frühe Sorten
:  Solist (mehlig) Rosara und Gloria( vorwiegend festkochend)
Frühe Sorten:  Augusta und Karlena (mehlig)  Sieglinde; Forella; Cilena und Karat (vorw. festkochend)
     
Pflanzgut        
Wir empfehlen im Handel gekaufte Pflanzkartoffeln  (zertifiziertes Pflanzgut) zu verwenden. Kartoffeln aus eigener Ernte können infiziert sein und bringen dann weniger Ertrag. Zum Vorkeimen legen wir die Saatkartoffeln einzeln in flache Kisten und stellen diese luftig und hell bei 10°bis 15° Celsius zum Vorkeimen. Die Keime müssen kurz und dick, also sehr kräftig sein. Dadurch erreicht  man eine Verfrühung der Ernte von zwei bis drei Wochen.

Standort / Bodenansprüche
Der Anbau von Kartoffeln ist unkompliziert. Kartoffeln wachsen auf allen Gartenböden. Der Boden sollte krümelig, durchlässig und Feuchte haltend sein. Schattige Flächen sind ungeeignet.
Im Herbst eingegrabener Stalldung oder Grünpflanzen (Senf oder Phacelia) reichen als Grundlage völlig aus. Aber ein Umgraben im März/April ist keineswegs ertragsmindernd und ist gleichwertig.
Als Grunddünger (anorganisch) kann ein NPK-Dünger (Stickstoff; Phosphor; Kali) 2 bis 3 Wochen vor dem Legen der Pflanzware in den Boden eingearbeitet werden.
Tipp:  wenn möglich, sind wegen eventueller Kartoffelkrankheiten im Gartenboden, Anbaupausen von 3 bis 5 Jahren einzuhalten.

Pflanzung
Empfehlenswert sind Bodentemperaturen zwischen 8° und 10° Celsius. Je nach Witterung könnte das im März /April der Fall sein. Mulchfolie oder Vlies sollte aber als eventueller Schutz bereitliegen.
Den Reihenabstand wählt man je nach Platzangebot zwischen 60 und 70 cm. In der Reihe sollten es 30 bis 35 cm sein. Die Pflanztiefe sollte dem dreifachen der Knollendicke entsprechen. Die vorgekeimten Pflanzkartoffeln werden nunmehr in die vorgezogenen Rillen mit dem Keim nach oben, wenn  möglich ohne Beschädigungen, gelegt und leicht angehäufelt, damit die Wärme des Bodens ausgenutzt wird. Werden die Reihen gleich hoch angehäufelt, kann die Sonnenenergie  die Kartoffel nicht erreichen. Bei Verwendung von Vlies oder einer anderen Schutzfolie ist diese nach den Eisheiligen komplett zu entfernen und das Anhäufeln  abzuschließen.

Pflege und Pflanzenschutz
Ständiges Hacken ist ein unbedingtes Erfordernis. So wird der Wasserhaushalt stabilisiert und der Boden durchlüftet. Unkrautwuchs wird verhindert. Gleichzeitig werden die Dämme nachgearbeitet.
Gegen die gefürchtete Krautfäule  ist ohne sichtbaren Befall, sondern vorbeugend, ab Mitte Juni mit einem zugelassenen Pflanzenschutzmittel (Combo Pilz-frei Polyram WG; Combo Gemüse-Pilzfrei Polyram WG; Combo Dithane Neo Tec; Atempo Kupfer Pilzfrei oder Cueva Pilzfrei) zu spritzen.
Kartoffelkäfer sind abzusammeln.
Bei Trockenheit sind Wassergaben von 30 Liter pro m² angezeigt. Das Wässern erfolgt zwischen den Dämmen, in keinem Fall sollten die Blätter beregnet werden. (Braun- und Krautfäule)
Auf weitere  Düngergaben sollte  im Kleingarten verzichtet werden.

Ernte /Lagerung und Konservierung
Sobald die Pflanzen blühen, können die ersten Frühkartoffeln geerntet werden. Geerntet wird nur bei Bedarf und nur so viele, wie benötigt werden. Der Rest verbleibt im Boden und kann nachreifen. Zum Ernten sollten die Hände und eine Grabegabel  zum Einsatz kommen. Der Spaten könnte die jungen Kartoffeln verletzen.
Wird später die Fläche benötigt sollte man sich bemühen alle Kartoffeln, auch die Allerkleinsten, zu ernten. Ansonsten stören die im Boden verbliebenen Reste im Folgejahr als Durchwuchskartoffeln erheblich bzw. erhöhen die Infektionsgefahr bei erneuter Bestellung mit Kartoffeln.
Für den Anbau ohne Pflanzenschutzmittel, wie er in unseren Kleingärten eigentlich empfohlen wird, ist der Anbau später Sorten wegen der Gefahr des Auftretens der Krautfäule vor der Ausreifung der Knollen nicht empfehlenswert.
Kartoffeln müssen dunkel lagern, damit sie nicht austreiben. Beschädigte und kranke Knollen kommen nicht ins Lager, sondern sollten sofort verbraucht werden. Eine luftige Kartoffelstiege in einem nicht zu trockenem und kühlem Raum (optimal sind 5° Celsius) ist eine gute Lagermöglichkeit.


Letzte Aktualisierung am

06.03.2024

E-Mail
Impressum
Datenschutzerklärung
Laboranalysen
Zurück zum Seiteninhalt